Ob Taxiunternehmen, Hotels, etablierte Transportsysteme, Paketzusteller – in den letzten Jahren haben zahlreiche Unternehmen mit neuen Marktteilnehmern zu kämpfen, die rasant wachsen und ganze Branchen in ihren Strukturen aufrütteln. Scheinbar alles unterliegt einem Wandel und der Erfolg von gestern muss noch lange nicht bis morgen anhalten. Traditionsreiche Unternehmen geraten durch den Druck der Kunden ins Wanken, die Mitarbeiter fordern plötzlich mehr als einen 9-5 Job, wollen mitbestimmen und sich selbst verwirklichen. Bei der Frage, wie das Unternehmen auch langfristig seinen Erfolg wahren kann, ist immer wieder von „Agilem Management“ die Rede.
Agilität ist die Fähigkeit eines Systems, sich stets selbst aktiv und nachhaltig zu verändern, um in neuen Rahmenbedingungen überleben und mit Unsicherheiten umgehen zu können.
In unserer heutigen, globalisierten Welt wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich anpassen zu können und regelmäßig selbst neu zu erfinden – unabhängig davon, in welcher Branche das Unternehmen aktiv, wie groß und erfolgreich das Unternehmen auch ist. Denn Größe allein und der Erfolg von gestern reichen vielleicht nicht für morgen aus. Globalisierung und Digitalisierung sorgen für extrem schnelllebige Märkte. Hier geht es aber nicht nur um die Gunst der Kunden. Es geht darum, das gesamte System der Wertschöpfungskette zu betrachten und dazu zählen auch Mitarbeiter und Zulieferer oder Partner.
Was heißt Agiles Management?
Viele Unternehmen agieren nach dem Effizienz-Prinzip. Agile Management kann dabei helfen, die Effizienz in die richtigen Bahnen zu lenken und effektiver zu werden. Es geht nicht darum, schnell viele Dinge zu tun, sondern die richtigen Dinge zu tun. Agile Methoden decken genau diese effektiven Sachverhalte auf und stellen altbewährtes in Frage. Hierbei greift Agiles Management weit mehr in das Unternehmen ein, als das, was uns in Berichten von erfolgreichen Start-Ups in coolen Fotostrecken mit Mitarbeitern, die um eine mit bunten Zetteln beklebte Glaswand stehen, präsentiert wird. Es geht um selbstorganisierte Teams, die ohne Hierarchien über ihre Bereiche frei entscheiden dürfen und mithilfe der verschlankten Prozesse für mehr Innovation und größere Produktivität sorgen.
Von der Agilität zu Transparenz
Im Agile Management geht es darum, den bestehenden Status Quo zu hinterfragen und Veränderung als Chance und nicht als Gefahr zu sehen. Agile Methoden und Frameworks wie Scrum, Kanban und Co. können hier als Hilfestellung, als Einstieg, dienen. Die entstehende Transparenz wird sehr schnell sichtbar machen, wo Prozesse und auch die Struktur einer Organisation angepasst werden müssen. Sofern diese Transformation konsequent verfolgt wird, wird auch schnell klar, dass diese Veränderung nicht an einer Abteilungsgrenze aufgehalten werden sollte oder kann.
Es werden Fragen nach den Prinzipien und Werten deines Unternehmens aufgeworfen – dem größeren Rahmen. Warum existiert die Organisation? Wie lautet die Vision? Wofür steht dein Unternehmen? Wie und mit welchen Menschen und welcher Kultur kann das erreicht werden? Um Transparenz schaffen zu können, ist die Unternehmenskultur ein entscheidender Faktor. Probleme müssen offen angesprochen und diskutiert werden können, Kommunikation darf nicht nur ein Buzzword sein, sondern muss offen gelebt werden. Findet dein Unternehmen darauf Antworten, hat es ein solides Fundament, um zukünftig effektiver und damit auch wirtschaftlicher zu agieren.
Agilität ist eine Einstellung
Agilität und das dahinterliegende Mindset, agile Leadership ist eine Einstellung, eine bewusste Entscheidung für das Überleben in der aufkommenden Bewusstseinsgesellschaft, eine bewusste Entscheidung für die Menschen. Es geht darum, nachhaltig und sinnstiftend Werte zu schaffen. Egal, wie groß dein Unternehmen ist und in welcher Branche es aktiv ist – sich mit dem den Agile Basics, dem agilen Mindset und den agilen Methoden zu beschäftigen, kann der Auftakt für eine agile Transition und damit nachhaltig positive Veränderungen sein.