Was zeichnet eigentlich gute Teams aus? Warum performen manche Teams viel besser als andere? Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit sich aus einzelnen Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Prinzipien, Werten und Bedürfnissen ein Team entwickelt, in dem Synergien entstehen und genutzt werden?
Google hat kürzlich eine Untersuchung veröffentlicht, wo genau dieser Frage auf den Grund gegangen wurde. Unter den Top 5 Ursachen fällt besonders die psychologische Sicherheit auf – sprich das Vertrauen untereinander. Besonders gute Teams zeichnet aus, dass sich die Mitglieder vertrauen, sich gegenseitig Sicherheit geben. Sie schaffen eine Atmosphäre wo sich die Team-Mitglieder wohlfühlen und sich öffnen können, auch wenn sie dadurch verletzlich werden.
Seek first to understand then to be understood.
Stephen Covey
Im menschlichen Miteinander geht es viel um Verständnis, vor allem um das Verstandenwerden. Werde ich verstanden, löst dies ein wohliges Gefühl in mir aus und ich bin bereit mich zu öffnen, was wiederum allgemein zu einer offeneren Kommunikation führt. Es sorgt dafür, dass jeder Mensch, jedes Teammitglied seine Gedanken nach außen tragen und sich einbringen kann. Dadurch bekommt das System „Team“ viel mehr Input und kann sich besser weiterentwickeln, sowohl auf sozialer aber auch auf fachlicher Ebene.
In agilen Methoden wie Scrum ist oft eine regelmäßige Retrospektive installiert, um diesen Effekt in einem geschützten Rahmen zu ermöglichen und zu fördern. Hier gibt es den Raum, um über Vergangenes zu reden – auch über Emotionen und Wünsche – und daraus Veränderungen für die Zukunft mit dem Team abzuleiten. Die Gruppe hat dadurch die Möglichkeit zu verstehen und sich zu entwickeln, getreu dem Motto „Inspect&Adapt“!
Und genau da kann auch ein Werte-Workshop ansetzen, um methodisch zu unterstützen. Dabei gibt es unter anderem folgende Effekte, die erzielt werden.
Die gleiche Sprache sprechen
Wenn wir über Werte oder Prinzipien sprechen, benutzen wir zwar häufig die gleichen Worte, assoziieren eventuell aber ganz unterschiedliche Dinge damit. Das Wort Respekt stammt zum Beispiel vom lateinischen Wort respectus ab und bedeutet Zurückschauen, Rücksicht, Berücksichtigung. Im Alltag wird Respekt jedoch häufig mit Akzeptanz, Toleranz, Anerkennung oder gar Ehrfurcht gleichgesetzt. Das heißt nicht, dass diese Verwendung zwangsweise falsch ist, zeigt aber, wie schnell das gleiche Wort unterschiedlich interpretiert werden und zu Missverständnissen führen kann.
Daher ist es in den nachfolgenden Schritten wichtig, sich und anderen ganz genau klar zu machen, was jeder persönlich mit den Worten verbindet und wofür einzelne Werte ganz konkret stehen. So kann es dann andersherum auch möglich sein, dass verschiedene Werte bzw. Worte mit gleichem Inhalt belegt sind.
Sich und andere besser kennen
Grundsätzlich kann ich davon ausgehen, dass es für andere Menschen schwieriger ist, mich zu verstehen, wenn ich mich selbst nicht richtig verstehe. Es ist gar nicht verwunderlich, dass es ungewollt zu Konflikten kommt, wenn das Verstehen und Verstandenwerden davon abhängt, dass zum einen die gleiche Sprache genutzt wird und zum anderen erst mal klar sein muss, was ich selbst ausdrücken möchte, was meine eigenen Werte und Bedürfnisse sind und wann oder wieso es zu inneren und anderen Konflikten kommt. Im täglichen Leben hilft es daher, sich und seine Mitmenschen besser kennenzulernen, um in bestimmten Situationen zu verstehen, warum ich oder die anderen reagieren, wie sie reagieren. Dies ist der erste Schritt darauf Einfluss zu nehmen und das Miteinander stetig zu verbessern.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen, können im Nachgang Werte, Prinzipien und Motivationsfaktoren abgeleitet werden, für die ein Team, eine Firma steht. So können die rahmen- und richtungsgebenden Leitplanken gemeinsam erarbeitet werden. Durch dieses Vorgehen wird die Akzeptanz und Identifikation der einzelnen Menschen erhöht. Denn Prinzipien, Werte, Vertrauen und Kommunikation zu fordern, ist das eine, das (Vor-) Leben das andere. Hier sind wir selbst und in Unternehmen vor allem die Führungskräfte gefordert, um Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Werte, Kommunikation etc. nicht nur leere Worte sind sondern gelebte Kultur werden. Mit Empathie, Verständnis und aktiven Maßnahmen kann eine Umgebung geschaffen werden, in der sich Menschen wohl und verstanden fühlen, wo sie sich dazugehörig fühlen und dadurch überhaupt erst ihr ganzes Potenzial entfalten können und werden.
Wir unterstützen dich, dein Team und Firma gern mit unseren Workshops oder mit individuell gestalteten Inhalten! Schreib uns 😉